Zinserhöhung September 2022

| 0 Kommentare | Patrick Peter

Die Nationalbank hat gestern bekannt gegeben, dass der Leitzins von bisher -0.25 % auf neu 0.5 % angehoben wird.

Viele Eigenheimbesitzer fragen uns aktuell, inwiefern Sie diese Änderung betrifft.
Der Umstand betrifft in erster Linie die Saron-basierten Geldmarkthypotheken. Bei der Saron-Hypothek wird mit der Bank eine Marge vereinbart. Diese kann zum Beispiel 0.6 % sein. Bisher hiess es für den Hypothekarnehmer, dass er effektiv einen Zinssatz von 0.6 % bezahlt hat. Durch die Anpassung des SNB-Leitzins auf 0.5 % ist die Zeit der reinen Kosten für die Marge vorbei. Da der Saron an den Leitzins angelehnt ist und in der Regel leicht über dem SNB-Leitzins lag, kann man davon weiterhin ausgehen.
Durch die Anpassung sieht die Rechnung in unserem Beispiel wie folgt aus: Saron 0.54 % + Marge 0.6 % = 1.14 %. Ein Zinssatz von 1.14 % pro Jahr klingt im ersten Augenblick im Verhältnis sehr günstig, jedoch muss man sich zwingend bewusst sein, dass jegliche Anpassung des SNB-Leitzinses einen direkten Einfluss auf den Saron-Zinssatz hat. Da die Experten von weiteren Zinserhöhung seitens der Nationalbank ausgehen, muss man auch mit weiteren Zinsanstiegen beim Saron rechnen.
Eine Saron-Hypothek empfiehlt sich nur für diejenigen Eigentümer, welche weitere Zinserhöhung budgettechnisch problemlos tragen können.
 

Welche Hypothek soll man nun im Oktober 2022 abschliessen?

Derzeit kann man auf dem Markt eine 20-jährige Festhypothek für um die 3 % erhalten. Wer sich für eine Festhypothek entscheidet, bezahlt per sofort im Verhältnis zur Saron-Hypothek einen höheren Zinssatz, hat aber das Zinsänderungsrisiko während der festen Laufzeit nicht. Die Zinsdifferenz zwischen der Festhypothek und der Saron-Hypothek kann man als eine Art Versicherungsprämie betrachten. Wer die Hypothek bei höheren Zinsanstiegen finanziell schwer tragen kann, sollte daher lieber die «Versicherungsprämie» in Kauf nehmen und sich für eine Festhypothek entscheiden. Über einen festen Zeitraum besteht nun die 100 % Plansicherheit.
Diejenigen, welche weiterhin möglichst günstig fahren möchten, jedoch auch bereit sind das Risiko einer allfälligen Zinserhöhung von 3-4 % zu tragen, können auch eine Saron-Hypothek wählen. Wichtig ist hier, dass bei einem Zinsanstieg die Mehrbelastung immer noch finanziell tragbar wäre.
Alternativ besteht natürlich auch die Möglichkeit auf eine Mischvariante. Eine Tranche in der Saron-Hypothek und die andere Tranche in der Festhypothek.
Natürlich sind noch weitere wichtige Kriterien zu beachten, daher empfehlen wir in dieser anspruchsvollen Zeit umso mehr eine Expertise einzuholen.


Lass und deine Fragen besprechen